Day 9: Let’s talk about White Fragility!

Breaking Silence Graz
5 min readMar 22, 2021

Today, we’re starting with a short exercise. Read through the following lines:

Person A: “Hi, I’m A, I’m from Austria.”
Person B: “Hi! I’m B, I’m from Austria as well!”
Person A: “Oh — cool! Nice to meet you! Love your box braids, by the way. So, where do you really come from?”
Person B: “… I really come from Austria. And for you to question my answer is quite racist.”
Person A:

Now think about what you would answer if you were person A. How would you feel? Embarrassed? Offended? Angry? And how would you react?

Have you thought of an answer? Perfect, so let’s start with today’s input:

Have you ever tried to talk to a white person about racist behavior and encountered resentment? This phenomenon is also known as “White Fragility”. Robin DiAngelo, who coined the term in 2011, uses it in order to refer to a general “lack of racial stamina” in white people, i.e. an increased sensitivity to being exposed to white people’s own racist behavior patterns which elicits a kind of defensiveness that can manifest in anger and aggression but can also show in simple denial and distancing from the issue. In her book “White Fragility: Why It’s So Hard for White People to Talk About Racism”, DiAngelo further explains that “[t]hough white fragility is triggered by discomfort and anxiety, it is born of superiority and entitlement”. Therefore, the desire to resist change in order to remain on top of the racial hierarchy lies at the heart of White Fragility. DiAngelo even goes so far as to make the phenomenon of White Fragility responsible for the maintenance of racially oppressive systems.

So have you ever found yourself responding to an accusation with something like, “Oh — but I didn’t mean it in a racist way, you must have misunderstood me!” or “That has nothing to do with me — I’m not racist!”? It is not always easy to be directly confronted with racist behavioral patterns. This makes it all the more important to reflect on one’s own actions and reactions.

Today’s challenge:

Read through the dialogue again and think about your previous answer. Then think about how you could answer in a way that overcomes White Fragility and write your answer into the comment section.

Person A: “Hi, I’m A, I’m from Austria.”
Person B: “Hi! I’m B, I’m from Austria as well!”
Person A: “Oh — cool! Nice to meet you! Love your box braids, by the way. So, where do you really come from?”
Person B: “… I really come from Austria. And for you to question my answer is quite racist.”
Person A:

Remember: “It is white people’s responsibility to be less fragile; people of color don’t need to twist themselves into knots trying to navigate us as painlessly as possible.”

― Robin DiAngelo 2018

Optional: If you are interested in how it feels to constantly be asked where you really are from, check out the following website: https://www.whereareyoufrm.com/
→ This is an online journal and photographic storyboard by Australian writer, editor, curator and manager Sabina McKenna, aiming to raise awareness for the experiences of PoC in Australia.

Optional: Listening to DiAngelo herself explain the phenomenon in this short video which may give you a better understanding of White Fragility:

Deutsch:

Heute beginnen wir mit einer kurzen Übung. Lies dir die folgenden Zeilen durch:

Person A: “Hallo, ich bin A, ich komme aus Österreich.”
Person B: “Hallo! Ich bin B, ich komme auch aus Österreich!”
Person A: “Oh — cool! Schön, dich kennenzulernen! Mir gefallen übrigens deine Box Braids echt gut. Wo kommst du denn wirklich her?”
Person B: “… Ich komme wirklich aus Österreich. Und dass du meine Antwort infrage stellst, ist ziemlich rassistisch.”
Person A:

Überleg dir nun, was du antworten würdest, wenn du Person A wärst. Wie würdest du dich fühlen? Beschämt? Angegriffen? Wütend? Und wie würdest du reagieren?

Hast du dir eine Antwort überlegt? Perfekt, dann lass uns mit dem heutigen Informationsinput beginnen:

Hast du schon einmal versucht, mit einer weißen Person über rassistisches Verhalten zu sprechen, und bist dabei auf Widerstand gestoßen? Dieses Phänomen ist auch als “White Fragility” (“Weiße Fragilität”) bekannt. Robin DiAngelo, die den Begriff im Jahr 2011 eingeführt hat, verwendet ihn, um auf einen generellen “Mangel an rassistischer Ausdauer” (übersetzt aus dem Englischen) bei weißen Menschen hinzuweisen, d.h. auf eine erhöhte Sensibilität weißer Menschen für die eigenen rassistischen Verhaltensmuster, die schließlich eine Art Abwehrhaltung hervorruft, welche sich in Wut und Aggression, aber auch in Verleugnung und Distanzierung vom Thema ausdrücken kann. In ihrem Buch “Wir müssen über Rassismus sprechen: Was es bedeutet, in unserer Gesellschaft weiß zu sein” (Original: “White Fragility: Why It’s So Hard for White People to Talk About Racism”) erklärt DiAngelo außerdem, dass White Fragility zwar durch Unbehagen und Angst ausgelöst wird, aber aus Überlegenheit und Privilegiertheit entsteht. Daher liegt der Wunsch, sich Veränderungen zu widersetzen, um an der Spitze der rassischen Hierarchie zu bleiben, im Zentrum der White Fragility. DiAngelo geht sogar so weit, das Phänomen der Weißen Fragilität für die Aufrechterhaltung rassistischer Unterdrückungssysteme verantwortlich zu machen.

Hast du dich als weiße Person vielleicht selbst schon einmal dabei ertappt, auf einen Vorwurf etwas wie: “Oh — ich habe das doch nicht rassistisch gemeint, du musst mich missverstanden haben!” oder “Das hat doch nichts mit mir zu tun — ich bin schließlich kein*e Rassist*in, ich habe ja Schwarze Freunde.” zu antworten? Es ist nicht immer leicht, direkt mit rassistischen Verhaltensweisen konfrontiert zu werden. Umso wichtiger ist es, seine eigenen Handlungen und Reaktionen zu reflektieren.”

Heutige Challenge:

Lies dir den Dialog noch einmal durch und denk über deine vorherige Antwort nach. Überlege dann, wie du antworten könntest, sodass du deine White Fragility überwindest, und schreib deine Antwort schließlich in den Kommentarbereich.

Person A: “Hallo, ich bin A, ich komme aus Österreich.”
Person B: “Hallo! Ich bin B, ich komme auch aus Österreich!”
Person A: “Oh — cool! Schön, dich kennenzulernen! Mir gefallen übrigens deine Box Braids echt gut. Wo kommst du denn wirklich her?”
Person B: “… Ich komme wirklich aus Österreich. Und dass du meine Antwort infrage stellst, ist ziemlich rassistisch.”
Person A:

“Es liegt in der Verantwortung der weißer Menschen, weniger sensibel zu sein; PoC müssen sich nicht in Knoten verbiegen, um zu versuchen, uns so schmerzfrei wie möglich die Richtung zu zeigen.”

- Robin DiAngelo 2018, übersetzt aus dem Englischen

Optional: Wenn du wissen möchtest, wie es sich anfühlt, ständig danach gefragt zu werden, wo man “wirklich” herkommt, solltest du auf der folgenden Seite vorbeischauen: https://www.whereareyoufrm.com/
→ Es handelt sich hierbei um ein Online-Tagebuch und ein fotografisches Storyboard der australischen Autorin, Redakteurin, Kuratorin und Managerin Sabina McKenna, deren Ziel es ist, das Bewusstsein für die Erfahrungen von PoC in Australien zu erhöhen.

Englisches Video: Robin DiAngelo persönlich beim Erklären von White Fragility zuzuhören, hilft dir vielleicht dabei, den Begriff besser zu verstehen:

References:
DiAngelo, Robin (2011). “White Fragility”. International Journal of Critical Pedagogy 3.3.
DiAngelo, Robin (2018). White Fragility: Why It’s So Hard for White People to Talk About Racism.

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Breaking Silence Graz

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